Als ich 1996 vom Gymnasium aus zu einer Art Berufsorientierungsseminar in das Industriegebiet Halle/Peißen eingeladen wurde, musste ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Halles Süden, damals wohnte ich noch in der Silberhöhe) durch die gesamte Stadt fahren. Ein wichtiger Umsteigepunkt lag in der Reideburger Straße in der Nähe des Bahnhofes, von wo aus ich mit dem Bus weiter aus der Stadt zu fahren hatte. Vorsichtig wie ich war, den Verkehrsmitteln aus Erfahrung etwas misstrauend, nahm ich ca. 1,5 h zusätzliche Zeit mit, um ja pünktlich zu kommen. Schnell erreichte ich die Reideburger Straße und nutzte die Zeit, diese entlangzulaufen. Einige Zeit zuvor hatte ich bei der in dieser Straße ansässigen ehemaligen Bäckereimaschinenfabrik ein paar DDR-Computer gekauft gehabt und wollte nun im Vorbeigehen schauen, was sich seither getan hatte.
Bevor ich die Fabrik erreicht hatte, fand ich plötzlich, ohne dass vorher vor anderen Gebäuden Sperrmüll gelegen hatte, einen Bürocomputer robotron A5120 samt Tastatur und Drucker K6314. Er stand vor einem Wohnhaus und die Bewohner sagten, dass sie ihn nicht dort abgestellt hatten. Mist! Wohin jetzt mit den knapp 50 Kg Technik? Mitnehmen ging nicht, stehenlassen ging natürlich auch nicht. Ich fragte einen Bewohner des Hauses, welcher gerade in seinen geräumigen Wagen stieg, ob er mich in Richtung Stadt bis zur nächsten Straßenbahnhaltestelle mitnehmen könnte, in der Hoffnung, alles in Windeseile nach Hause zu bringen und wieder zurückzukehren um den Bus zu schaffen. Leider war er sehr in Eile und konnte mir meinen Wunsch nicht erfüllen, gestatte mir aber, den Rechner und den Drucker in seiner Wohnung für einige Tage unterzustellen, bis ich Zeit gefunden habe, sie abzuholen. Ich bedankte mich und ging mit der schweren Tastatur unterm Arm zu dem Seminar, das ich pünktlich erreichte. Am übernächsten Tag fuhr ich nach der Schule mühsam zu dem Haus zurück und der erstaunte Bewohner öffnete und erklärte, dass er eigentlich nicht mehr mit meinem Auftauchen gerechnet hatte. Ich nahm die Geräte mit und bewegte sie Stück für Stück, erst eins, dann das andere, zurück zur Straßenbahn Ecke Freiimfelder Straße (ca. 500m). Die Maschine lief bei mir bis zum Umzug tadellos, danach gab ich sie einem jungen Elektroniker aus der Nachbarschaft, da meinen Eltern beim Umzug erstmal zu Bewusstsein kam, wieviel Technik ich bisher eigentlich gestapelt hatte.
Wir haben davor und danach noch mehrfach A5120 ohne Auto teils über mehrere Kilometer transportieren müssen. Da man die Dinger nicht zerlegen kann, um sie leichter zu machen, rate ich allen, die das vorhaben, sich einen Handwagen oder zumindest ein stabiles Skateboard (unsere Lösung!) zu besorgen. Gleiches gilt für alle Drucker SD11xx.