Im Frühjahr 2007 entschied ich mich, eine mehrmonatige Reise nach Vietnam zu unternehmen. Mein Freund Friedemann war schnell davon begeistert. Die Reise sollte autonom durchgeführt werden und nicht großflächig von zuhause gebucht werden. Warum Vietnam? Interesse an asiatischer Kultur generell, interessante Landschaft, bisher ein paar interessante Leute getroffen/gesehen, scheinbar funktionierende Mischung von Sozialismus/Kommunismus und Marktwirtschaft - wie machen die das eigentlich? Reaktionen einiger Bekannter/Verwandter: Seid ihr verrückt? Da ist doch Krieg! Warum ausgerechnet nur Vietnam - fliegt doch in die Türkei... Als Schwerpunkte war folgendes geplant: In Hanoi ankommen und langsam, Ort für Ort, bis Hue weiterreisen und von dort aus zurück. Leider bekamen wir nur Rückflug aus Hanoi, daher veränderte sich die Planung nach: Hanoi, nach etwa zwei Wochen nach Hue und am Ende noch einige Tage Hanoi zum abgewöhnen. Zeitplan: 4 Wochen. Im Spätsommer war der Flug gebucht und die Visa besorgt.
Start der Vorbereitungen 8 Monate im Voraus (sicher sehr reichlich bemessen) Suche nach günstigem Flug. Gefunden: Aeroflot Berlin-Moskau-Hanoi und wieder zurück. 670,- EUR samt Steuern Flugqualität war gut. Platz im Flugzeug war sehr gering). 8 Kg Übergepäck wurden uns nicht extra in Rechnung gestellt. Flug gebucht über VDT-Touristik Berlin. Beantragung eines 4 Wochen Touristen Visums bei der Vietnamesischen Botschaft in Berlin (67 EUR, 3 Tage Bearbeitungszeit (sollen auch mal Wochen sein) Erzeugung einer ausführlichen Ausrüstungsliste Informationssammeln: TV-Reports, Reiseführer, Vietnam-Freunde-Forum, Kontakte zu vietnamesischen Studenten über das Internet Aufstellen einer finanziellen Kalkulation Erlernung einiger wichtiger Sätze und Wörter im Vietnamesischen mit Überprüfung bei einem Treffen mit Muttersprachlern Gesundheit: Ich habe mir Impfungen gegen Hepatitis A,B, Wundstarrkrampf und Tetanus geholt, Friedemann nichts. Reiseapotheke: Aspirin, Malarone, Doxyzyklin, Imodium, Ratiopharm Reisetabletten, div. Antibiotika, Mikropur, Ibuprofen (eher hätten wir ACC und Nasentropfen gebraucht) Gastgeschenke: Bildband von Deutschland (2,4 Kg), diverse PC-Hardware (kam nicht so gut an), 1 Rammstein-CD (für ein mögliches Treffen als kulturelles Mitbringsel), 8 reparierte und guterhaltene Multimax und Mansfeld HBM Bohrmaschinen aus DDR-Produktion samt Futterschlüssel. (Multimax klein = 2Kg, Multimax groß = 3kg)
(Ich hatte mich mit zwei Kisten (mit Henkeln) mit den Bohrmaschinen, einem 16l Rucksack und einer Umhängetasche behängt, Friedemann ist mit einem kleinen Rucksack ausgekommen. Er fuhr halt den Raubcamper-Modus während Mädchen halt einiges Zeug mehr brauchen, um ruhig schlafen zu können.)
Meine Ausrüstung:
Zahnbürste, Zahnpaste - 180g
großes Handtuch, Duschbad - 620g
Shampoo+Spülung - 250g
2 Waschlappen -
1 Becher -
Taschenspiegel (ca. 10x10cm) -
Autan -
Handcreme -
Multimeter -
Pinzette - 400g
Rasierapparat -
Nagellack, farblos (Reparatur) -
Schere -
Multitool -
Wäscheklammern -
1x Wochenspiegel (für Foto) - 700g
Bleistift, Spitzer, Papier
Visitenkarten
Stadtplan-Ausdruck von Hanoi
Reiseführer, Wörterbuch Vietnamesisch
Nadel+Faden, Cutter - 1500g
1 Jeans
div. Unterwäsche
2 T-Shirts
1p Turnschuhe (anziehen)
1 Regenjacke -
1 Rolle Klopapier
Nasentropfen
Pflaster, Taschentücher - 200g
Libretto Notebook (als Fotospeicher und Internetterminal)
Ethernet-PCMCIA-Karte
PCMCIA-Smart-Media-Adapter
Netzteil
Ersatz-Akku
Schraubenzieher
Compakt-Ladegerät
viele Akkus (12st.) - 1200g
kleine Taschenlampe (LED) - 75g
2. Speicherkarte 64MB
Digitalkamera mit Kabel - 420g
(Fuji FinePix 2600Z)
Kleine Plastebeutel, Reißverschlussbeutel
Silikagel-Packungen (Kamera, Notebook)
Wecker Quarz - 200g
Packband
Feuerzeug - 175g
Badesachen
1 Pullover - 850g
Geldsafe-versteckte Tasche (eigentlich in Vietnam nutzlos, am zweiten Tag in den Rucksack versenkt).
KOSHIRYKDOISTDERGROESSTE
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04:45 Halle/Saale Aufstehen 06:40 Friedemann aufsammeln und auf die A9 Richtung Berlin *Vielen Dank an Oma+Opa fürs Fahren!* 08:45 Flughafen Berlin Schönefeld 10:40 Abflug nach Moskau mit Airbus A321 SU115 14:05 Ankunft Moskau, +3°C, bedeckter Himmel, kaum Schnee Glücklicherweise wurde das Gepäck von der Aeroflot automatisch zum Anschlussflug redirected. Nervtötendes Warten im Terminal Tscheremetjewo 2 bis 22:45, gefolgt von intensiver russischer Sicherheitsdurchleuchtung. Weiterflug durch ein Gewitter mit einer IL96-300 - eine Riesenkiste mit 3x3 Sitzen nebeneinander.
gegen 11:00 Ankunft Hanoi Noi Bai Airport - schwüle Hitze von 26°C Schon auf dem Flughafen eine beeindruckende Geschäftigkeit und viele Menschen Taxi für 12$ ins 35km entfernte Hanoi direkt vor das "Sports Hotel" in der Pho Hang Bac 96 - absolute Altstadt. Einchecken für 20$ für ein DZ mit Dusche, Sat-TV, Klima, Kühlschrank und täglich frischen Betten. Am Nachmittag erster Stadtrundgang in Richtung des Ho Hoan Kiem. Erste Kontakte mit recht aggressiven Straßenverkäufern und Geldwechsel im Juwelier-Laden. Nach einem Gang um den See und ersten zaghaften Straßenseitenwechseln einen guten Kaffee und Abendessen in der Pho Le Thach. Im Hotel noch vom Dachgeschoss einen Blick über die Dächer Hanois riskiert.
Nieselregen, trotzdem warm. Kauf eines Stadtplanes und Expedition in Richtung Norden zum Ho Tai, danach Richtung Roten Fluss, Ein Glas Tee in einem Laden in einer Gasse mit einer netten Frau, mit der wir uns leider so gut wie nicht unterhalten konnten. Ein paar Häuser weiter schenkten wir die erste Multimax einem Mann mit einer kleinen Werkstatt. Sofitel Plaza und zurück Richtung Altstadt, am Ho Chi Minh Mausoleum vorbei und südlich der Zitadelle zum Hotel zurück. Mittlerweile Sonnenschein und brütende Hitze. In einem der zahlreichen Schneiderläden orderte ich ein maßgeschneidertes blaues Ao Dai. Nach einer Pause ein richtig guter Kaffee in einem kleinen Café hinter unserem Hotel mit Blick auf gebratene Gänse, Spaziergang zum Ho Hoan Kiem. Zum Abschluss des Tagen haben wir uns noch von Obsthändlerinnen eine kostenpflichtige Tragestange auflegen lassen... An diesem Abend gaben unserer diensteifrigen Hotel-Travel-Dame nach und buchten für den nächsten Morgen einen 2-Tage-Ausflug zur Ha-Long Bucht.
Das Frühstück hätte bedeutend langsamer laufen können, da der Kleinbus nicht wie erwartet um 07:00 kam sondern 5 vor 8. Die über hundert Kilometer nach Ha-Long-City dauerten etwas mehr als 4 Stunden. Zwischenstopp in einer Behinderten-Werkstatt mit Verkaufsladen und Imbiss. Sehr interessant war neben der Fahrweise des Busführers die Städte, durch die wir kamen. Einige schwarz vom Staub der geförderten Steinkohle. Gegen 13:00 Ankunft in Ha-Long-City und etwas chaotischer Wechsel des Guides. Überall Touristen, die schleunigst auf große Dschunken verlanden werden oder von diesen in die Busse. Auslaufen in eine total verhangene Ha-Long Bucht. Mittagessen auf der Dschunke. Danach sofort anlaufen einer Insel, ablochen der Eintrittskarte, Besichtigung einer Tropfsteinhöhle, zurück aufs Boot und weiter. Nieselregen & 14°C Kälte. Am späten Nachmittag Besuch eines schwimmenden Dorfes, Möglichkeit zu Boot- und Kanufahrten. Abends Treffen von ca. 2 Dutzend Dschunken in einer Bucht, Abendessen, viele bunte Lichter und laute Notstromgeneratoren, Wetterbesserung. Übernachtung im Unterdeck - sauber aber alles recht klamm. Durch Gewicht kaum Bewegungen des Bootes.
Touri-Frühstück auf der Dschunke, draußen etwas wärmer und kein Regen mehr - aber weiterhin verhangen. Direkter Anlauf des Hafens von Ha-Long-City. 1h Warten und mit dem Kleinbus über Hai Phong zurück nach Hanoi. Zwischenstopp in der Behindertenwerkstatt. Ich kaufte zwei handbestickte Ao Dai und wir unterhielten uns mit zwei Köchinnen. Ankunft am frühen Abend und erneutes Einchecken im "Sports Hotel".
Abholen meines Ao Dai beim Schneider. Frühstück und Kaffee. Expedition nach Süden...Pho Hue... Hai Ba Trung District. Motorradteile- und Werkzeugmarkt. Durch schmale Gassen weiter nach Süd-Westen. Giai-Phong Hauptstraße zurück durch den Leninpark. Wir sind bis zur Pho Dong gekommen und haben dort in einem Stadtgebiet, welches schon um einiges peripherer aussah, einen Kaffee getrunken. Vorbei an der Kathedrale zurück zum Hotel. Abends Treffen mit Giang im Goethe-Café am Goethe-Institut. Sehr schönes und interessantes Gespräch. Auf dem Rückweg probierte ich noch eine gegrillte Hühnerkralle.
Auf Anraten von Giang besuchten wir das Museum der Ethnien Vietnams - welches ein wenig außerhalb lag - daher: Busfahrt! Ein interessante und einfache Angelegenheit. Sehr interessantes Museum mit parkähnlicher Umgebung, wo die unterschiedlichen Häuser der verschiedenen Volksgruppen zu besichtigen sind. Im Obergeschoss eine Fotoausstellung zum Ökonomisch-kulturellem Wandel in einer Kleinstadt Vietnams. Rückzu liefen wir und aßen eine leckere Pho Ga.
Stärkerer Regen. Besuch des Cho Dong Xuan. In der Phung Hung eine super Pho mit gegrilltem Fleisch. Expedition Richtung Hauptbahnhof und westlich davon in nassen, engen Gassen. Rückkehr zum Hotel mit nassen Beinen. Verschenken weiterer Bohrmaschinen an einen Bettler, zwei Motorrad-Taxisten und zwei jungen Frauen, die sich mit dem Recycling von Leuchtstoffröhrentransformatoren beschäftigten. Nachmittags Besuch des Revolutionsmuseums. Abends gegrillter Tintenfisch ein paar Häuser neben unserem Hotel.
Um 05:30 aufstehen - alles schläft noch. Gegen 06:30 macht die Hotelmannschaft die Tür auf - draußen ist noch sehr wenig los. Beobachtung der Frühsportübungen am Ho Hoan Kiem. Weiter zum Geschichtsmuseum. Nach einer Pause weiter, vorbei am Hauptbahnhof zum Literaturtempel. Nieselregen mit steigender Tendenz. Zurück zum Hotel.
Vorbei am Mausoleum zur Einpfahl-Pagode. Da diese total von Touristen überlaufen war und von außen wohl interessanter aussah als von innen, übergingen wir deren Besuch. Ho Chi Minh Museum. Sehr interessant - vor allem das Untergeschoss. Darüber eher künstlerisch angehauchte Ausstellung mit einem Zwischenbild, welches scheinbar die Aufmerksamkeit der Besucher regenerieren soll. Da das Museum mittags geschlossen war, umrundeten wir das Mausoleum und den botanischen Garten. Das Wohnhaus von Ho Chi Minh fanden wir leider nicht - ebenso den Eingang zum Mausoleum. Rückkehr zum Hotel über nördliche Umrundung der Zitadelle. Abends um 18:00 Abfahrt mit dem Sitzbus nach Hue. nächtlicher Zwischenstopp zum Ausrenken der völlig steifen Glieder...
Ankunft in Hue-Neustadt um 13:15. Sonnenschein, blauer Himmel und satte 32°C. Mit dem Motorrad-Taxi zum Hue-er "Sports Hotel". Einchecken. Ein Palast. Pro Person ein Doppelbett, Terasse, Bad mit Badewanne und ein riesiges Zimmer für 20$. Nach einer erfrischenden Dusche erste Expedition. Kauf eines Stadtplanes, Mittagessen, Nebenarm des Parfum-Flusses besucht. Neues Hotel in einer nahen Seitengasse gefunden und für den nächsten Tag gebucht. Abends die Promenade am Parfum-Fluss entlang gelaufen und durch diverse Straßen zurück.
Auschecken - für die Hotelleute unverständlicher Grund: zu viel Luxus. Einchecken im etwas versteckt gelegenen "Phönix Hotel". Expedition vorbei an der brennenden Palme über die Brücke in die Altstadt. Durch diverse Straßen im Zickzack. Sehr warm und Sonnenschein. Diverse Kaffees - warm und kalt. Nachmittags Hitzeabschaltung. Abends Softeis.
Sonnenschein, sehr warm. Fahrräder. Über die Brücke nach rechts auf die nördliche Flussseite und bis zum Ende aus der Stadt raus. Bei mir Hitzeprobleme, über eine Brücke über den Fluss und von Osten wieder in die Stadt zurück. Nachmittag Hitzeabschaltung. Abends kein Softeis, da der Automat aus war. Besuch der Altstadt mit den Fahrrädern, abends diverse Leckereien probiert.
Bewölkt und wesentlich kühler (18°C). Zu Fuß zur Zitadelle (Zelda-City *grins). Besichtigung der Zitadelle. Danach Spazieren durch die Straßen der umliegenden Altstadt. Abends Besuch diverser Schneider-Läden und Bestaunung der tollen Stoffe sowie Besorgung einer XP-CD und Arbeitsspeicher zum Neuaufsetzen des Hotel-Computers.
Besuch des Cho Dong Ba.Zu Fuß durch die Altstadt bis hinter den äußeren Graben und östlich herum am Kanal zurück. Abends: Wasserpuppentheater - sehr lustig. Kein Wort verstanden aber toll!
Super Sonnenschein. Fahrräder zum Pazifischen Ozean. Ankunft nach ca. 2:15 h. Nachmittags langsam wieder zurück. Sonnengerötet. Abends und nachts ein biblisches Gewitter mit Unmengen an Wasser.
Besichtigung diverser Teile der Altstadt mit den Fahrrädern. Besuch des Cho Dong Ba und Kauf eines größeren Ballens Ao Dai. Ausruhen und Fefe's Blog lesen.
Fahrräder. Besuch der Tien Mu Pagode (Touristisch stark erschlossen.). Besuch eines Grabmals und Durchstreifen der Neustadt.
16:00 Fahrt nach Hoi An. Ankunft um frühen Nachmittag bei tollem Wetter und zermürbender Hitze. Um der drohenden Hitzeabschaltung auf offener Straße zu entgehen - Fahrt via Motorrad-Taxi zu einem nicht so tollen Hotel. Ausruhen. Umchecken in ein wesentlich schöneres und billigeres Hotel mit Internetzugang. Erster Rundgang durch die Altstadt, Essen. Abends kleine Expedition durch die flussabgewandte Seite der Stadt.
Besichtigen von Hoi An. Feststellung, dass die ganze Stadt nur für Touristen existiert. Bereits kurz nach dem Mittag komplette Hitzeabschaltung. Abends erneute Expedition. Buchung der Rückfahrt nach Hue.
Besichtigung von Hoi An, nachdem es zu heiß schien, um mit den Fahrrädern zum Ozean zu fahren. Nachmittags Fahrt nach Hue.
Fahrräder, Sonnenschein, nicht viel kühler als Hoi An. Expedition in den Osten und Südosten der Stadt. Besuch des Cho Dong Ba mit diversen Käufen. Wunderschöner Sonnenuntergang. Spaziergang am Parfum-Fluss. Abends Hot-Pot in einem richtigen Restaurant.
Fahrräder. Heftiger Regenguss mit Sturm. Nachmittags Aufklären des Himmeln und Expedition in den Osten Hues. Besuch der Hue Universität und Knüpfen von Kontakten zum Science Centre. Abends im Dunklen über eine schlammige Brückenbaustelle zurück. Ao Dai vom Schneider abgeholt.
Super Wetter. Abschließendes Durchstreifen der Altstadt und Besuch zweier Schneider zur Änderung der Kleider vom Markt. Zufälliges Wiedersehen mit dem Studenten Van, der uns am Vortag bei der Orientierung an der Universität geholfen hat. Einladung in seine Wohnung und in ein nahes Café. Längeres, interessantes Gespräch. 14:00 Rückfahrt im Schlafbus nach Hanoi. Spannende Rückfahrt.
Ankunft kurz vor 07:00. Versuch in ein anderes Hotel als das "Sports" in der Altstadt einzuchecken. Aus Stilgründen und wegen nichtfunktionierendem DSL nahmen wir dann doch wieder das "Sports". Hanoi war nicht so kühl im Verhältnis zu Hue wir erwartet. Anhaltende Kreislaufprobleme - wenn auch in geringerem Ausmaß. Durchstreifen der Altstadt.
Bedeckter Himmel, kühler. Expedition in den Süden bis zur Minh Khai und zurück. Abends der Versuch eines Restaurant-Besuches mit mäßigem Erfolg. Dafür war es aber das teuerste Essen, dass wir in Vietnam genossen. Beginn, die letzten Geschenke zusammenzutragen, eine Große Kiste zu organisieren und noch ein paar hübsche Ao Dai ordern.
Expedition zur Hanoi University of Technology. Treffen mit der Mikrocontroller-Gruppe der Uni. Abends exzessiver Shake-Genuss.
Starker Regen, angenehm kühl. Abwarten, Kaffee-Trinken, Besuch des Cho Dong Xuan. Abends größeres Essen in der Le Thach.
Warm, Sonnenschein. Expedition nach Westen in den auf dem Stadtplan gelben District. Bis zur Hao Nam. Bei mir erneut Hitze-Kreislauf-Probleme. Zurückschleppen bis zum Hotel und vollständiger Kollaps. Abends Ausspannen am Ho Hoan Kiem.
Abschließendes Durchstreifen der Altstadt. Abends wieder Muc Nuong - gegrillten Tintenfisch.
06:40 Abstehen. Auschecken. Die letzte Pho essen. Mit dem Taxi zum Flughafen. Wehmütige Blicke zurück. 11:45 Abflug SU115 nach Moskau mit einer IL96-300. In Moskau Aussteigen auf dem Flughafen und mit dem Bus zum Terminal - mit Sandalen bei 1°C. Während der knapp 5h Aufenthalt das teuerste Essen der ganzen Reise: 2 einfache Expresso, ein Teller Nudeln und ein Teller Pommes-Frites für 40$. 21:30 Abflug Richtung Berlin in einem A320. 23:40 Mit einer Viertelstunde in advance Ankunft in Berlin bei 6°C. Mutti und mein Bruder warteten schon einige Zeit auf uns. Problemlose Rückfahrt nach Halle - hier bereits viel zu erzählen. Zurückgefahren bin ich - trotz der langen Reisezeit war ich noch erstaunlich gut drauf.
Wir haben unser europäisches Immunsystem herausgefordert: Essen an der Straße, frisches Obst und Gemüse, Softeis, eisgekühlte Getränke, Leitungswasser zum Zähneputzen. Ergebnis: Kein Durchfall, Friedemann hat sich im arktisch klimatisierten Bus erkältet und zeitweise ziemlich durchgehangen. Ich habe mich dafür regelmäßig durch (vor allem thermische) Überlastung mit Schwindel, Kopfschmerzen und Erschöpfung abgeschalten. Wir sind nicht beklaut worden. Langnasen bekommen besonders in Touristen-gewöhnten Regionen eigene (=höhere) Preise. Außerhalb dieser Gegenden scheint man wir alle anderen Kunden bedient zu werden. Wenn in den Reiseführern Hoi an als "ancient fishing village" gepriesen wird - kann man voll knicken - das ganze Ding ist ein einziger Kommerzhaufen. Nur Schuhläden, Klamottenläden und Souvenirläden und Bars mit englischen Speisekarten... sowie heftigere Preise als Hanoi und Hue sowieso. Hanoi scheint um diese Jahreszeit meist bewölkt aber warm zu sein. Es ist voller Leben - nahezu zu jeder Zeit - und damit sehr interessant aber auch recht anstrengend. Hue ist wesentlich grüner als Hanoi und ruhiger. Die Preise in Hue sind sehr moderat und das Leben scheint mehr ursprünglich zu funktionieren (im Gegensatz zu den beiden Metropolen). Dies kann man auch am Kleidungsstil der Menschen erkennen. Besonders empfehlenswert: Essen: Pho in allen Variationen - auch als Frühstück viel besser als weicher Toast mit Rührei. Ca Phe Den - schwarzer Trung Nguyen Kaffee - durch ein spezielles Verfahren ankaramellisiert - sehr lecker und wie Teer. Gegrilltes: Schaschlyk, Hühnerkrallen, getrocknete Tintenfische, Klopse, Süßkartoffeln. Baguette mit gegrilltem Schaschlykfleisch und Döner Kebab. Gerichte mit gekochtem Reis (z.b. im Cho Dong Ba in Hue - geschmorter Schweinebauch mit Gemüse, gedämpftem Wirsing, Rührei, Lauch und Nuoc Mam (fermentierte Fischsoße). Handwerk: Nahezu alles! Die geschickten vietnamesischen Handwerken können alles herstellen - Schuhe, Maschinen, Gemälde, Kleider, Schmuck.... Textilien: Es gibt (vor allem auf den Märkten) China-Importe und es gibt Läden für Stoffe (Shop Vai) und Schneider. Man lässt sich üblicherweise sogar eine einfache Bluse maßschneidern. Touristisch: Auf eigene Faust loslaufen. Mit einem Stadtplan, den es in fast jedem Bücherladen für ca. 1$ gibt, findet man immer wieder zum Hotel zurück. Ein bis zwei Kilometer jenseits der touristenüberlaufenen Altstadt ist man nahezu die einzige Langnase und begegnet den eigentlich interessanten Sachen - und gastfreundlichen Menschen. Der Pazifik-Strand auf Höhe von Hue ist nahezu menschenleer. Zwar gibt es (wie überall in Vietnam) hier und da einigen Müll (oder auch mal einen brennenden Kunststoffhaufen) aber an sich ist er super! Bei fast allem, was man tut - bei Transportdingen unbedingt - sollte man vorher den Preis vereinbaren. Es ist gut, wenn man im Vorfeld die Zahlen auf Vietnamesisch gelernt hat. Sprache: Für normale Europäer trotz der recht einfachen Syntax durch die komplizierte Aussprache und die kurzen Wörter schwer zu lernen (vor allem Sprechen/Verstehen). Beherrscht man zumindest einfache Sätze und Grußformeln kann man mit Sympathie rechnen - findet man dieses bei einem Großteil der Touristen doch nicht. Geschenke: Man braucht etwa 10 Minuten bis eine halbe Stunde um einem Vietnamesen zu erklären, warum man als reicher Westler eine gebrauchte Bohrmaschine um den halben Globus geschleppt hat, um sie ihm einfach so zu schenken. Rechentechnik: Wir haben keinen einzigen Computer mit einem anderen Betriebssystem als DOS oder Windows gesehen. Microsoft hat vor den Schulen und Universitäten Fahnen mit "Become a Windows Hero" ausgehängt. Wenn man eine Windows-XP-CD braucht, braucht man in 80-90% aller (in jedem zweiten Schuppen existierenden) Internetcafé fragen. Dort kauft man n Computer (in denen das Internet und Email ist) und wenn jemand die Software oder nur den hoteleigenen (da nur ein User angemeldet) Outlook-Account verbogen hat, ist der Rechner "broken" und wird zur Reparatur nach Hanoi geschickt. Man kann an der Universität lernen, wie man WIN-XP und AdvancedServer2003 konfiguriert. Wer das Studium nicht abschließt, kann im Feld des Rechner-Service mehr Geld verdienen als der Dozent. Müll: Müll wird vor die Haustür auf die Straße gekippt (traditionell). Früher mag das gegangen sein aber in Großstädten mit Milionen Einwohnern ist das kritisch. In Hanoi und Hue laufen Frauen mit Karren durch die Straßen und fegen den Müll auf und fahren ihn zu Sammelplätzen aber es ist trotzdem schmutzig (da das ständig pulsierende Leben und Markttreiben ständig neuen Müll erzeugt). Richtige Mülltonnen sind ganz selten. In kleineren Städten wird der Müll am Straßenrand, im Wald oder am Strand verbrannt oder am Feldrand oder im Fluss abgekippt. Für Europäer ziemlich krass - Für Vietnamesen zumindest ein Grund, vor betreten des Hauses die Schuhe auszuziehen.
Fleißig, handwerklich geschickt, freundlich und rücksichtsvoll, stolz auf ihr Land.
KOSHIRYKDOISTDERGROESSTE